Überwachung durch den Arzt
In Deutschland, Großbritannien und den USA leiden die meisten Menschen an leichtem Übergewicht bis zu einem BMI von maximal 30. Falls Sie zu diesen gehören - und ansonsten gesund sind -, dürfen Sie ohne ärztliche Überwachung auf eigene Faust abspecken. Versuchen Sie durch Änderung Ihrer Ernährungsweise, am besten in Kombi-nation mit mehr Bewegung, Ihr Körpergewicht zu normalisieren. Wenden Sie sich in jedem Fall an Ihren Arzt, wenn Sie einen BMI von über 30 aufweisen, denn er muss Stoffwechselparameter überprüfen und wird Sie beraten, welche Form der Gewichtsabnahme für Sie am geeignetsten ist. Nehmen Sie ggf. auch die Hilfe einer Ernährungsberaterin in Anspruch, die Ihnen auch praktische Tipps zur Zubereitung von Speisen geben kann. Falls Sie nach dieser BMI-Tabelle normalgewichtig sind, brauchen Sie nicht abzunehmen, sondern nur durch gesunde Ernährung versuchen, Ihr Gewicht auf diesem Stand zu halten.
Arteriosklerose und erhöhte Blutfettwerte
Werden zu viele gesättigte Fettsäuren mit der Nahrung, insbesondere über tierisches Fett, aufgenommen, so erhöhen sich die Cholesterinwerte im Blut; ungesättigte Fettsäuren können die Werte senken. -gerade bei
Gicht.
Bevorzugen Sie deshalb pflanzliche Öle mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren.
Bluthochdruck begünstigt die Entwicklung von Arteriosklerose. Darunter versteht man eine langsam verlaufende Schädigung der Arterieninnenwand. Veränderungen der Arterieninnenwände fuhren dazu, dass große Mengen von oxidiertem (also ranzigem) LDL-Cholesterin (dem sogenannten bösen Cholesterin) eingelagert werden.
Der Beginn der Verkalkung
Die Oxidation des Cholesterins gilt heute als der entscheidende Schritt in der Entwicklung arteriosklerotischer Veränderungen, die aufgrund ihres plattenartigen Erscheinungsbildes auch als Plaques bezeichnet werden. Im weiteren Verlauf der Erkrankung verdickt sich die Gefäßwand durch Einlagerung von Bindegewebe, und es kommt zur Verhärtung der Gefäßwände. Einerseits verlieren die Gefäße dadurch ihre Elastizität, andererseits wird der Innendurchmesser der Gefäße so eingeengt, dass die Durchblutung gestört wird und die Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden können. Herzinfarkt und Schlaganfall sind die schwersten Komplikationen arteriosklerotischer Gefäßerkrankungen.
Achten Sie auf die Blutfettwerte
Die Arteriosklerose steht in unmittelbarem Zusammenhang mit Ihren Ernährungsgewohnheiten und der allgemeinen Lebenssituation. Erster Schritt zu ihrer Entwicklung ist eine Schädigung der Gefäßinnenwand durch Bluthochdruck, Rauchen oder eine erhöhte Konzentration von Fett-Eiweiß-Komplexen (Lipoproteinen) im Blut. Man spricht dann auch von Hyperlipoproteinämie. Deshalb findet man auch bei vielen Hochdruckpatienten arteriosklerotische Veränderungen. Auch das Arterioskleroserisiko können Sie mit Hilfe der richtigen Ernährung eindeutig vermindern.
Verschiedene Arten von Blutfetten
Vor allem drei Arten von Lipoproteinen sind von Bedeutung:
► Triglyzeride - diese Neutralfette werden heute häufig noch in ihrer Schädlichkeit unterschätzt.
► LDL-Cholesterin, oft auch als böses Cholesterin bezeichnet, begünstigt Gefäßveränderungen.
► HDL-Cholesterin wird oft auch gutes Cholesterin genannt. Es ist ein Gegenspieler des LDL-Cholesterins, da es den Abbau der schädlichen LDL-Fraktion fördert und so indirekt die Gefäße schützt.
Ernährungstipps bei Arteriosklerose
Arteriosklerosepatienten müssen besonderen Wert auf die Qualität und Quantität der Fette in der Nahrung legen. Die wichtigsten Punkte dazu sind:
► Insgesamt sollte der Fettgehalt in der Nahrung niedrig sein.
► Besonders die Aufnahme gesättigter Fettsäuren, wie sie in tierischem Eiweiß vorkommen, muss möglichst gering gehalten werden. Wenn Sie kein Fleisch essen und keine Butter benutzen, senken Sie den Anteil gesättigter Fettsäuren in Ihrer Nahrung um 63 Prozent.
► Verwenden Sie zur Zubereitung von Speisen und als Brotaufstrichfett ausschließlich Pflanzenöle und -fette mit einem hohen Anteil an Polyensäuren, die zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren gehören.
► Bevorzugen Sie Fett mit einem P/S-Quotienten von 1,0 bis 1,5.
P/S-Quotient in Fetten
Gibt das Verhältnis von mehrfach ungesättigten Fettsäuren
zu gesättigten Fettsäuren an
Fettart P/S-Quotient Fettart P/S-Quotient
Butter 0,1 Diätmargarine 2-2,5
Schmalz 0,4 Sesamöl 2,7
Margarine 0,5-1 Sojaöl 3,8
Olivenöl 0,7 Safloröl 7,9
► Essen Sie regelmäßig rohen Knoblauch und rohe Zwiebeln. Schon 40 Gramm Knoblauch oder Zwiebeln pro Tag bewirken eine Verringerung der Gerinnungsaktivität des Blutes.
► Essen Sie regelmäßig rohe Äpfel. Das darin enthaltene Pektin senkt den Cholesterinspiegel.
► Vermeiden Sie cholesterinreiche Nahrungsmittel.
► Verwenden Sie kaltgepresste Öle.
► Achten Sie darauf, dass die Pflanzenöle und Pflanzenfette, die Sie verwenden, möglichst keine gehärteten Fette enthalten. Gehärtete Fette werden auch als hydrierte Fette bezeichnet.
► Verwenden Sie Margarine mit einem hohen Gehalt an Polyensäuren und Vitamin E statt Butter.
► Zum Kochen und als Salatdressing sind Öle mit hohem Polyensäuregehalt geeignet. Dazu gehören Distelöl (Safloröl), Maisöl und Sonnenblumenöl.
► Achten Sie auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin E. Es kann die Oxidation des bösen Cholesterins verhindern und so die Entwicklung der Arteriosklerose bremsen. Den höchsten Vitamin E-Gehalt hat Weizenkeimöl. Geben Sie täglich einen Esslöffel Weizenkeimöl z.B. in Salatsaucen oder Dips. Vitamin E geht allerdings beim Erhitzen verloren.
► Halten Sie sich ansonsten an die Regeln der Vollwerternährung.