Der Umgang mit Einladungen
Viele Menschen haben Angst, aus der Reihe zu tanzen oder aufzufallen. Vielleicht empfinden Sie Unbehagen bei der Vorstellung, auf einer Einladung auf das Hauptgericht oder den Alkoholgenuss verzichten zu müssen. Möglicherweise fürchten Sie, wegen Ihrer neuen und gesünderen Gewohnheiten belächelt oder gar verspottet zu werden, und lassen Ihre mühsam erworbenen guten Gewohnheiten daher lieber von vornherein zu Hause. In der Regel stellen sich solche Befürchtungen als unbegründet heraus. Denn die meisten Menschen reagieren verständnisvoll, wenn Sie ihnen Ihr gesundheitliches Problem kurz erläutern. Schließlich haben Sie damit auch Vertrauen bewiesen. Das gilt besonders im privaten Bereich.
Wer soll einen sonst verstehen, wenn nicht Familie und Freundeskreis. Seien Sie hier ganz ehrlich: Sagen Sie, dass Ihr Arzt bei Ihnen eine Krankheit festgestellt hat, die stark von der Ernährung beeinflusst wird. Deshalb sollten Sie kein Fleisch und keinen Fisch essen sowie möglichst auf Alkohol verzichten. Vielleicht können Sie schon im Voraus den Gastgeber informieren; Ihre Hemmschwelle wird dann niedriger sein. Bitten Sie Ihre Freunde, keine Umstände zu machen. Sie werden sehen, auch von Gemüse, Reis, Brot und Salat wird man satt! Das gilt besonders für Gichtiker.
Geschäftsessen und Gicht
Schwieriger ist es, wenn Sie mit Geschäftsfreunden unterwegs sind. Doch auch hier gibt es Möglichkeiten, ohne viel Aufsehen zu erregen, Fleischgerichte zu vermeiden.
► Schlagen Sie ein Restaurant vor, in dem ohnehin viele gemüsebetonten Gerichte serviert werden, z.B. ein italienisches oder asiatisches Restaurant.
► Im Steakhaus können Sie Ihre Liebe zu Kartoffeln betonen: Man kann in vielen Steakhäusern heute auch nur gebackene Kartoffeln mit verschiedenen Dips und Salaten bestellen. Auch Salatbuffets gehören zum Standard eines guten Steakhauses.
► Wählen Sie ein Lokal mit Buffetmöglichkeit. Dort finden Sie immer viele fleischlose Gerichte, oder Sie haben die Möglichkeit, nur ein ganz kleines Stück Fleisch zu nehmen; das wird niemandem weiter auffallen. Als Desserts stehen heute oft Obstsalate zur Verfügung.
Den Zeitgeist nutzen
Vermutlich sind Ihre Bedenken darüber, was Ihre Mitmenschen von Ihnen denken mögen, übertrieben. Wir leben heute in einer Zeit, in der jeder fit, jung, schlank und gesund sein möchte. Deshalb gelten Vegetarier oder Menschen, die keinen Alkohol trinken, nicht mehr als Außenseiter. Eine Ernährung, die sich mit dem Modewort »light« beschreiben lässt, entspricht unserem Zeitgeist und wird von den meisten Menschen mit Gicht akzeptiert. Auch die vielen Fleischskandale der letzten Jahre, wie Rückstände von Arzneimitteln, Schweinepest, Salmonellen oder die Rinderseuche BSE, bewirken, dass viele Menschen heute dem Verzehr von Fleisch gegenüber kritisch eingestellt sind. Der Verzicht auf Alkohol wird heute kaum mehr bemerkt. Wenn Sie wirklich nicht offen sein wollen, gibt es Ausreden. Sagen Sie, Sie müssten am nächsten Tag früh aufstehen oder Sie bekämen von Wein Migräne.