Unter
Rheuma versteht man eine Vielzahl von Krankheitsbildern, die zu einer
Erkrankung der Gelenke führen. Alle Altersgruppen können davon betroffen sein,
von früher Kindheit bis ins hohe Alter. Die Erkrankung hat zwei Hauptmerkmale -
Gelenkschmerzen und Entzündungen. Einige Rheuma-Patienten haben nur
Gelenkschmerzen, doch die meisten leiden sowohl an Schmerzen als auch an
Entzündungen. Um Rheuma zu verstehen, sind einige wesentliche Informationen
nötig, z.B. welche Arten von Gelenken es gibt und welche Ursachen und Folgen
Gelenkentzündungen haben.
Jeder
kann an Rheuma erkranken: Männer und Frauen, Junge und Alte, und sogar Kinder.
Merkmale
von Rheuma
Das
wichtigste Merkmal von Rheuma sind entzündete, geschwollene und schmerzende
Gelenke. Die Betroffenen leiden häufig ebenfalls an Gelenksteifigkeit. Die
verschiedenen Formen lassen sich in drei Hauptgruppen unterteilen:
entzündliche, nicht entzündliche und Bindegewebsarthritis.
Bei
den entzündlichen Formen sind die das Gelenk umgebenden Weichteile entzündet.
Morgens ist die Gelenksteifigkeit besonders ausgeprägt und hält bis zu einer
Stunde an. Es gibt akute (kurzzeitige) Formen, wie z. B. Gicht (Arthritis
urica), oder chronische (dauerhafte) Arthritis, wie Rheumatoide Arthritis.
Zu
den nicht entzündlichen Formen gehören Bänderrisse und Arthrosen. Im Gegensatz
zu den entzündlichen Formen sind bei der Arthrose hauptsächlich die Knochen
geschwollen, und es kommt meist in Ruhe oder nach Bewegung zu Steifigkeit.
Die
dritte Gruppe umfasst entzündliche Erkrankungen des Bindegewebes, wie Lupus
erythematodes und Fibromyalgie.
Ist
nur ein Gelenk betroffen, wird die Krankheit bisweilen als Monoarthritis
bezeichnet. Sind mehrere
Gelenke betroffen, handelt es sich um eine Polyarthritis.
Die
betroffenen Gelenke
Bei
Rheuma sind hauptsächlich Hand- und Fußgelenke betroffen sowie Knie-
und Hüftgelenke, doch auch andere Gelenke können beteiligt sein.
Welche
Gelenke betroffen sind, hängt von der Art der Erkrankung ab. Die Arthrose
befällt meist die beiden Fingergelenke, das Daumenwurzelgelenk sowie Knie und
Hüften. Die Rheumatoide Arthritis befällt häufig die beiden Finger und Daumen-
sowie die Handgelenke. Gicht befällt üblicherweise das Großzehengrundgelenk.
Herausforderungen
Betroffene
sehen sich oft Schwierigkeiten und Herausforderungen gegenüber, die ihren
Lebensstil beeinträchtigen, doch viele davon lassen sich überwinden.
Herausforderungen
entstehen in vierfacher Hinsicht: Erstens wird die
Beweglichkeit
unmittelbar durch Schmerz und Entzündung beeinträchtigt. Zweitens führt die
fortschreitende Schädigung der Gelenke zu einer Schwächung der Muskeln und
dadurch bedingt zu eingeschränkter Beweglichkeit. Drillens zermürbt der
chronische Schmerz die Patienten und führt dazu, dass sie weniger aktiv sind.
Schließlich können auch die Behandlung sowie mit der Erkrankung zusammenhängende
Krankheitsbilder die Lebensqualität beeinträchtigen.
Viele
Formen der Arthritis, insbesondere die rheumatoide Form, gehen mit
Hautveränderungen oder dem Befall innerer Organe einher, denn sie können alle
Körpersysteme befallen, nicht nur die Gelenke.
Wer
erkrankt an Rheuma?
jeder
kann daran erkranken. Die Krankheit kann bei brauen und Männern in jedem
Lebensalter auftreten, bisweilen sogar im Kleinkindalter. Niemand weiß genau,
warum manche Menschen erkranken, andere jedoch nicht.
Das
Risiko, an einer bestimmten Form zu erkranken, hängt von einer Reihe
genetischer- und umweltbedingter Faktoren ab sowie von der Art der Krankheit,
von Alter, Geschlecht und ethnischer Herkunft.
An
Rheuma erkranken hauptsächlich Menschen fortgeschrittenen Alters. Erkranken
daran jedoch jüngere Menschen, verschlimmert es sich mit der Zeit und hat
langfristige Auswirkungen.
Was
versteht man unter einer Entzündung?
Eine
Entzündung ist die erste Reaktion unseres Immunsystems auf eine Infektion oder
eine Reizung. Diese Reaktion ist überlebenswichtig: Sie hilft uns dabei, z.B.
mit Krankheitserregern umzugehen. Meist klingt die Entzündung nach einer
Weile ab, und das betroffene Gewebe beruhigt sich.
Für
eine klassische Entzündung gibt es fünf Anzeichen: Rötung, Erwärmung,
Schwellung, Schmerz und Funktionsverlust. Bei Rheuma sind nur die Schwellung
und der
Schmerz
ausgeprägt, wobei der Funktionsverlust eine unumgängliche Folge darstellt.
Rötung
und Erwärmung entstehen durch die vermehrte Blutzufuhr zum Gelenk. Die
Blutgefäße mit Strömungsrichtung vom Gelenk weg erweitern sich. Diejenigen, die
zum Gelenk führen, werden verengt. Das führt zu einer Schwellung des
entzündeten Gelenks. Es kommt zu einer erhöhten Konzentration weißer
Blutkörperchen, die eine Reihe aktiver Substanzen in das entzündete Gelenk
abgeben. Die Gewebsschwellung und die aktiven Substanzen aus den weißen Blutkörperchen
führen gemeinsam dazu, dass das Gelenk schmerzt.