Pseudogicht Diagnose


Die Diagnose der Pseudogicht/Chondrokalzinose kann durch unterschiedliche Untersuchungen gestellt werden, die sich im Idealfall aber ergänzen sollten.

Röntgen

Die gebildeten Kristalle heben sich im Röntgenbild deutlich gegen den Knorpel ab, der im besten Fall nur leicht zu sehen ist. Manchmal kommen diese Einlagerungen auch in Sehnen und Bändern vor.
Gelenkspunktion

Im Punktat (gewonnene Flüssigkeit aus der Gelenkskapsel) können Kristalle nachgewiesen werden. Hierfür sind jedoch spezielle Mikroskope nötig (Polarisationsmikroskope).

Labor

Eine Blutuntersuchung zeigt stark erhöhte Entzündungswerte, wie z.B. erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG), erhöhtes C-reaktives Protein und vermehrte Leukozyten (weiße Blutkörperchen).

Differentialdiagnose

Die Chondrokalzinose muss klar gegen andere rheumatische Erkrankungen abgegrenzt werden, da sich die Therapien zum Teil erheblich unterscheiden. Eine besonders hohe Verwechslungsgefahr besteht vor allem bei einer Erkrankung:

Gicht

Die Chondrokalzinose ähnelt in allen Symptomen stark der Gicht, daher auch der Name „Pseudogicht". Eine sichere Unterscheidung ist nur im Labor möglich.
Zum einen kann hier die Zusammensetzung der Kristalle im Gelenkpunktat beurteilt werden. Bei einer Gicht sind es Harnsäurekristalle, bei der Chondrokalzinose Kalziumpyrophospatkristalle.
Zum anderen kann im Falle der Gicht im Blut meist ein erhöhter Harnsäurewert festgestellt werden, bei der Pseudogicht liegt dieser in der Regel im Normbereich.

Ernährungsumstellung bei Gicht


Tipps zur Ernährungsumstellung für Gichtiker
Planungsvorschlag für die Än­derung Ihrer Gewohnheiten:
Erste Woche
Ein fleischfreier Tag
Zweite Woche
Ein fleischfreier Tag, viermal pro Woche Brotaufstriche ohne Käse und Wurst
Dritte Woche
Ein fleischfreier Tag, viermal pro Woche Brotaufstriche ohne Käse und Wurst und mindes­tens ein weiterer Tag mit einem Gericht Ihrer Wahl aus der Vollwertküche
Vierte Woche Ein fleischfreier Tag, viermal pro Woche Brotaufstriche ohne Käse und Wurst, mindestens drei weitere Tage mit einem Gericht aus der Vollwertküche

Mit kleinen Schritten zum Erfolg
Vermutlich hat Ihre bisherige Ernährung ganz anders ausgesehen als die Vorschläge, die Sie auf den letzten Seiten erhalten haben. Sie müs­sen sich ja auch nicht von heute auf morgen nur mehr vollwertig ernähren. Jede Verbesserung Ihrer jetzigen Lebensgewohnheiten ist ein Fortschritt in Richtung Gesundheit.

Eile mit Weile
Überfordern Sie sich am Anfang nicht, muten Sie sich nicht zu viel auf einmal zu. Das Tempo einer Ernährungsumstellung richtet sich nicht zuletzt nach Ihrer individuellen Veranlagung. Vielleicht sind Sie eher der Alles-oder-nichts-Typ, der noch heute alle Wurstvorräte im Kühl­schrank lieber an den Hund verfüttert und dann im Reformhaus ein­kauft. Wenn Sie eher ein bedächtiger Mensch sind, ist es vielleicht bes­ser, ganz allmählich die Ernährung umzustellen. In diesem Fall sollten Sie sich Notizen machen, in denen Sie festhalten, was Sie Woche für Woche erreichen wollen. So geraten Sie nicht in Gefahr, Ihr Ziel aus den Augen zu verlieren. Ihre Planung könnte z.B. wie im Kasten oben beschrieben aussehen.

Genuss mit Lust und Vernunft auch mit Gicht
Sie sehen, auf diese Weise kommen Sie nach einer gewissen Zeit eben­so zum Ziel. Wenn Sie auf etwas gar nicht verzichten können, versu­chen Sie, nicht völlig außer Kontrolle zu geraten: Bei Heißhunger auf Fleisch genehmigen Sie sich z.B. ein kleines Putenschnitzel und viele Beilagen; bei Heißhunger auf Süßes versuchen Sie, einen Pudding mit Süßstoff zu kochen oder Trockenobst zu essen; bei Verlangen nach Al­kohol trinken Sie mit viel Wasser gespritzten Wein.

Für viele besonders schwierig - der Verzicht auf Fleisch
Vielleicht gehören Sie zu den Menschen, die immer sehr gern Fleisch gegessen haben. Jetzt können Sie sich gar nicht vorstellen, auf diese Leckerei verzichten zu müssen. Doch es gibt keinen Grund zu verza­gen: In der Vollwertküche gibt es eine Reihe von Lebensmitteln, die ähnlich wie Fleisch schmecken. Dazu gehört z. B. Tofu, der aus Soja­milch hergestellt wird, wofür die Sojabohnen ausgequetscht werden. Dadurch erhält man eine vegetarische Milch, die es u.a. im Reform­haus gibt. Diese Milch kann ähnlich wie Kuhmilch verwendet oder weiterverarbeitet werden, wie etwa zu Tofu, der dem Quark aus der Kuhmilch entspricht.

Tofu für jeden Geschmack
Tofu hat kaum Eigengeschmack und entspricht in seiner Konsistenz dem Kalbfleisch. Das Würzen der Tofuspeisen ist also sehr wichtig. Das Eiweiß im Tofu ist biologisch besonders hochwertig, außerdem enthält Tofu wenig Kalorien. Sie können ihn in Würfel schneiden und wie Gu­lasch zubereiten oder ihn wie ein Schnitzel in der Pfanne braten. Oder sie zerkrümeln den Tofu und verwenden ihn anstelle von Hackfleisch. Ihrer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Mittlerweile ist Tofu auch schon in vielen Supermärkten erhältlich. Im Reformhaus finden Sie Tofupasten als Brotaufstrich oder Tofuscheiben als Brotbelag. Tofu kann auch geräuchert werden; er wird Ihnen schmecken, wenn Sie das Räucheraroma bestimmter Fleisch- und Wurstwaren schätzen. Tofu wird auch bei uns immer beliebter. Inzwischen gibt es eine Reihe von Kochbüchern, die sich ausschließlich mit dem Thema »Tofu« und sei­ner Herstellung beschäftigen.

Weitere Tipps für den Fleischersatz
In Reformhäusern sind vegetarische Brotaufstriche und Pasten er­hältlich; versuchen Sie einmal den Brotaufstrich »Gutsherrenart«, wenn Sie Leberwurst gern mögen. Er schmeckt sehr ähnlich.
Auch vegetarisches Schmalz bekommen Sie im Reformhaus, falls Sie bisher gerne Schmalzbrote mochten. Es schmeckt täuschend ähn­lich, und auch als Liebhaber von herzhaftem Geschmack werden Sie begeistert sein.
Speckwürfel im Krautsalat können Sie durch geröstete Sesamsa­men, die geschmacklich ganz ähnlich sind, ersetzen.
Ein anderer schmackhafter Ersatz für Speckwürfel sind Stückchen von geräucherter Tofupastete, die Sie im Reformhaus erhalten.
Wenn Sie gerne Kalbfleisch essen, sind in Knoblauchöl angebrate­ne oder gegrillte Austernpilze ein guter Ersatz.
Aus Grünkern können Sie Bratlinge herstellen, die ähnlich wie »Fleischpflanzerl« (Frikadellen, Buletten) schmecken. Als zusätzliche Würze ist Majoran besonders geeignet. Grünkern ist eine Getreideart. Um ihn hackfleischähnlich zuzubereiten, wird er geschrotet und mit Zwiebeln angebraten. Mit Grünkernschrot können Sie Hackfleisch in allen konventionellen Rezepten ersetzen. Im Reformhaus gibt es ferti­ge Bratlingsmischungen mit Grünkern. Diese müssen nur noch mit Wasser und Ei angerührt werden.
Mit Zwiebeln angebratene, klein gehackte Austernpilze können an­stelle von Hackfleisch z.B. auch zum Füllen von Paprikaschoten oder Krautwickeln verwendet werden.
Fleisch kann praktisch immer durch Tofu ersetzt werden.
Wenn Sie mit Käse überbackene Aufläufe lieben, verzichten Sie auf Emmentaler- oder Goudascheiben, und verwenden Sie lieber intensiv schmeckende Käsesorten wie Parmesan oder Greyerzer, die Sie reiben. Diese schmecken sehr viel intensiver, und Sie benötigen wesentlich weniger Käse.

Keine Ernährung ohne Freude am Essen
Die neue Ernährung soll Ihnen vor allem Spaß machen. Am besten, Sie kaufen sich ein Kochbuch über Vollwertkost und suchen nach Rezep­ten, die Ihrem Geschmack entsprechen. In der Vollwertküche darf in­tensiv mit Kräutern gewürzt werden. Am einfachsten können Sie sich mit den Grundzügen der Vollwerternährung in einem Kochkurs ver­traut machen. Solche Kurse werden regelmäßig von Volkshochschulen oder Familienbildungsstätten angeboten und bringen Abwechslung in die Gicht Ernährung.
Auch in der Vollwerternährung brauchen Sie nichts zu verzehren, was Ihnen nicht schmeckt. Statt Gemüsesorten zu essen, die Ihnen noch nie geschmeckt haben, probieren Sie lieber Obst und Gemüsesorten, die Sie noch nicht kennen. Sie werden erstaunt sein, wie viele unter­schiedliche Geschmacksrichtungen es gibt, und entdecken sicherlich einiges, was Sie häufiger verwenden wollen. Zu den meisten Standard­gerichten der Hausmannskost gibt es schmackhafte vollwertige Alter­nativen

Gicht Symptome

Die ersten erkennbaren Gicht Symptome sind  üblicherweise das plötzliche Entwickeln eines brennenden, geröteten und angeschwollenen Gelenks. Das am häufigsten betroffene Gelenk ist dabei der Ansatz der großen Zehe, aber grundsätzlich kann nahezu jedes Gelenk von Gicht betroffen sein (Beine, Füße, Knie, Handgelenke, Fingergelenke). Bei manchen Personen sind die akuten Schmerzen derart groß, dass selbst eine leichte Bettdecke, die auf dem betroffenen Gelenk liegt, schon zu intensiven, kaum zu ertragenden Gelenkschmerzen führt. Bei akuter Gicht am Großzehengrundgelenk spricht man auch von Podagra, was wörtlich übersetzt so viel wie “Steigbügel” bedeutet. Drei Viertel aller Gichtbetroffenen leiden unter Podagra. Gicht Symptome treten nicht an sämtlichen Gelenken gleichzeitig auf sondern in erster Linie an besonders dafür anfälligen Gelenken wie dem zuvor erwähnten Großzehengrundgelenk.
Selbst ohne Behandlung hören die ersten Gichtanfälle meist spontan nach ein bis zwei Wochen auf (bei korrekter Behandlung kann man den Zeitraum in der Regel auf eine Woche reduzieren). Während die Schmerzen und Schwellungen zwar vollständig verschwinden, so kehrt jedoch die Gicht nahezu immer an demselben oder einem anderen Gelenk zurück und führt erneut zu gesundheitlichen Beschwerden. Mit der Zeit können Gichtanfälle immer häufiger auftreten und länger andauern. Während erste Gichtattacken gewöhnlich nur ein oder zwei Gelenke involvieren, so können später auch mehrere Gelenke gleichzeitig betroffen sein.
Harnsäurekristalle (Uratkristalle) können sich auch außerhalb der Gelenke bilden. Ansammlungen dieser Harnsäurekristalle, auch bekannt als so genannte Tophi (Gichtknoten), können am Ohrläppchen, am Ellbogen und auch an den Achillessehen auf der Rückseite der Fußgelenke gefunden werden. Im Normalfall sind diese Tophi nicht schmerzhaft, können jedoch ein bedeutender Hilfspunkt für eine Diagnose sein, da die Harnsäurekristalle, aus denen die Gichtknoten bestehen, mit einer kleinen Nadel entfernt werden können, um sie anschließend im Labor einer mikroskopischen Analyse zu unterziehen.

Hier noch einmal ein kurzer, einfacher Überblick über die typischen Gichtsymptome:

-Starke Schmerzen an einem oder mehreren Gelenken. Die intensiven Gelenkschmerzen entwickeln sich dabei normalerweise binnen weniger Stunden.

-Schwellung und Erwärmung im Bereich der betroffenen Gelenke und Gliedmaßen. Bei Gicht am Großzehengelenk (Podagra) beispielsweise ist es oft auf Grund des Schmerzes und des Anschwellens unmöglich, einen Schuh oder auch nur Socken anzuziehen.

-Errötete, glänzende Haut im Gelenkbereich.

-Unter Umständen leichtes Fieber.

-Nachdem die anfänglichen Schmerzen wieder abgeklungen sind, kann es zu einige Tage oder sogar einige Wochen lang nachklingenden Gelenkbeschwerden kommen.

-Bei bereits länger andauerndem Gichtbefall finden sich oft feste, weiße Klumpen unter der Haut (Tophi, Gichtknoten).

-Sehr häufig leiden Gichtpatienten auch an Nierenbeschwerden wie unter anderem Nierensteinen, schlussendlich kann es auch zu vollständigem Nierenversagen (Niereninsuffizienz) kommen.

Essen in Gesellschaft - Tipps für Gichtiker

Der Umgang mit Einladungen
Viele Menschen haben Angst, aus der Reihe zu tanzen oder aufzufallen. Vielleicht empfinden Sie Unbehagen bei der Vorstellung, auf einer Einladung auf das Hauptgericht oder den Alkoholgenuss verzichten zu müssen. Möglicherweise fürchten Sie, wegen Ihrer neuen und gesünderen Gewohnheiten belächelt oder gar verspottet zu werden, und lassen Ihre mühsam erworbenen guten Gewohnheiten daher lieber von vornherein zu Hause. In der Regel stellen sich solche Befürchtungen als unbegründet heraus. Denn die meisten Menschen reagieren verständnisvoll, wenn Sie ihnen Ihr gesundheitliches Problem kurz erläutern. Schließlich haben Sie damit auch Vertrauen bewiesen. Das gilt besonders im privaten Bereich.
Wer soll einen sonst verstehen, wenn nicht Familie und Freundeskreis. Seien Sie hier ganz ehrlich: Sagen Sie, dass Ihr Arzt bei Ihnen eine Krankheit festgestellt hat, die stark von der Ernährung beeinflusst wird. Deshalb sollten Sie kein Fleisch und keinen Fisch essen sowie möglichst auf Alkohol verzichten. Vielleicht können Sie schon im Voraus den Gastgeber informieren; Ihre Hemmschwelle wird dann niedriger sein. Bitten Sie Ihre Freunde, keine Umstände zu machen. Sie werden sehen, auch von Gemüse, Reis, Brot und Salat wird man satt! Das gilt besonders für Gichtiker.

Geschäftsessen und Gicht
Schwieriger ist es, wenn Sie mit Geschäftsfreunden unterwegs sind. Doch auch hier gibt es Möglichkeiten, ohne viel Aufsehen zu erregen, Fleischgerichte zu vermeiden.
► Schlagen Sie ein Restaurant vor, in dem ohnehin viele gemüsebetonten Gerichte serviert werden, z.B. ein italienisches oder asiatisches Restaurant.
► Im Steakhaus können Sie Ihre Liebe zu Kartoffeln betonen: Man kann in vielen Steakhäusern heute auch nur gebackene Kartoffeln mit verschiedenen Dips und Salaten bestellen. Auch Salatbuffets gehören zum Standard eines guten Steakhauses.
► Wählen Sie ein Lokal mit Buffetmöglichkeit. Dort finden Sie immer viele fleischlose Gerichte, oder Sie haben die Möglichkeit, nur ein ganz kleines Stück Fleisch zu nehmen; das wird niemandem weiter auffallen. Als Desserts stehen heute oft Obstsalate zur Verfügung.

Den Zeitgeist nutzen
Vermutlich sind Ihre Bedenken darüber, was Ihre Mitmenschen von Ihnen denken mögen, übertrieben. Wir leben heute in einer Zeit, in der jeder fit, jung, schlank und gesund sein möchte. Deshalb gelten Vegetarier oder Menschen, die keinen Alkohol trinken, nicht mehr als Außenseiter. Eine Ernährung, die sich mit dem Modewort »light« beschreiben lässt, entspricht unserem Zeitgeist und wird von den meisten Menschen mit Gicht akzeptiert. Auch die vielen Fleischskandale der letzten Jahre, wie Rückstände von Arzneimitteln, Schweinepest, Salmonellen oder die Rinderseuche BSE, bewirken, dass viele Menschen heute dem Verzehr von Fleisch gegenüber kritisch eingestellt sind. Der Verzicht auf Alkohol wird heute kaum mehr bemerkt. Wenn Sie wirklich nicht offen sein wollen, gibt es Ausreden. Sagen Sie, Sie müssten am nächsten Tag früh aufstehen oder Sie bekämen von Wein Migräne.

Das Kreuz mit dem Gewicht


Überwachung durch den Arzt

In Deutschland, Großbritannien und den USA leiden die meisten Menschen an leichtem Übergewicht bis zu einem BMI von maximal 30. Falls Sie zu diesen gehören - und ansonsten gesund sind -, dürfen Sie ohne ärztliche Überwachung auf eigene Faust abspecken. Versuchen Sie durch Änderung Ihrer Ernährungsweise, am besten in Kombi-nation mit mehr Bewegung, Ihr Körpergewicht zu normalisieren. Wenden Sie sich in jedem Fall an Ihren Arzt, wenn Sie einen BMI von über 30 aufweisen, denn er muss Stoffwechselparameter überprüfen und wird Sie beraten, welche Form der Gewichtsabnahme für Sie am geeignetsten ist. Nehmen Sie ggf. auch die Hilfe einer Ernährungsberaterin in Anspruch, die Ihnen auch praktische Tipps zur Zubereitung von Speisen geben kann. Falls Sie nach dieser BMI-Tabelle normalgewichtig sind, brauchen Sie nicht abzunehmen, sondern nur durch gesunde Ernährung versuchen, Ihr Gewicht auf diesem Stand zu halten.

Arteriosklerose und erhöhte Blutfettwerte

Werden zu viele gesättigte Fettsäuren mit der Nahrung, insbesondere über tierisches Fett, aufgenommen, so erhöhen sich die Cholesterinwerte im Blut; ungesättigte Fettsäuren können die Werte senken. -gerade bei Gicht.
Bevorzugen Sie deshalb pflanzliche Öle mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren.
Bluthochdruck begünstigt die Entwicklung von Arteriosklerose. Darunter versteht man eine langsam verlaufende Schädigung der Arterieninnenwand. Veränderungen der Arterieninnenwände fuhren dazu, dass große Mengen von oxidiertem (also ranzigem) LDL-Cholesterin (dem sogenannten bösen Cholesterin) eingelagert werden.

Der Beginn der Verkalkung

Die Oxidation des Cholesterins gilt heute als der entscheidende Schritt in der Entwicklung arteriosklerotischer Veränderungen, die aufgrund ihres plattenartigen Erscheinungsbildes auch als Plaques bezeichnet werden. Im weiteren Verlauf der Erkrankung verdickt sich die Gefäßwand durch Einlagerung von Bindegewebe, und es kommt zur Verhärtung der Gefäßwände. Einerseits verlieren die Gefäße dadurch ihre Elastizität, andererseits wird der Innendurchmesser der Gefäße so eingeengt, dass die Durchblutung gestört wird und die Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden können. Herzinfarkt und Schlaganfall sind die schwersten Komplikationen arteriosklerotischer Gefäßerkrankungen.

Achten Sie auf die Blutfettwerte

Die Arteriosklerose steht in unmittelbarem Zusammenhang mit Ihren Ernährungsgewohnheiten und der allgemeinen Lebenssituation. Erster Schritt zu ihrer Entwicklung ist eine Schädigung der Gefäßinnenwand durch Bluthochdruck, Rauchen oder eine erhöhte Konzentration von Fett-Eiweiß-Komplexen (Lipoproteinen) im Blut. Man spricht dann auch von Hyperlipoproteinämie. Deshalb findet man auch bei vielen Hochdruckpatienten arteriosklerotische Veränderungen. Auch das Arterioskleroserisiko können Sie mit Hilfe der richtigen Ernährung eindeutig vermindern.

Verschiedene Arten von Blutfetten

Vor allem drei Arten von Lipoproteinen sind von Bedeutung:
► Triglyzeride - diese Neutralfette werden heute häufig noch in ihrer Schädlichkeit unterschätzt.
► LDL-Cholesterin, oft auch als böses Cholesterin bezeichnet, begünstigt Gefäßveränderungen.
► HDL-Cholesterin wird oft auch gutes Cholesterin genannt. Es ist ein Gegenspieler des LDL-Cholesterins, da es den Abbau der schädlichen LDL-Fraktion fördert und so indirekt die Gefäße schützt.

Ernährungstipps bei Arteriosklerose

Arteriosklerosepatienten müssen besonderen Wert auf die Qualität und Quantität der Fette in der Nahrung legen. Die wichtigsten Punkte dazu sind:
► Insgesamt sollte der Fettgehalt in der Nahrung niedrig sein.
► Besonders die Aufnahme gesättigter Fettsäuren, wie sie in tierischem Eiweiß vorkommen, muss möglichst gering gehalten werden. Wenn Sie kein Fleisch essen und keine Butter benutzen, senken Sie den Anteil gesättigter Fettsäuren in Ihrer Nahrung um 63 Prozent.
► Verwenden Sie zur Zubereitung von Speisen und als Brotaufstrichfett ausschließlich Pflanzenöle und -fette mit einem hohen Anteil an Polyensäuren, die zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren gehören.
► Bevorzugen Sie Fett mit einem P/S-Quotienten von 1,0 bis 1,5.

P/S-Quotient in Fetten

Gibt das Verhältnis von mehrfach ungesättigten Fettsäuren
    zu gesättigten Fettsäuren an   
Fettart    P/S-Quotient    Fettart    P/S-Quotient
Butter     0,1                     Diätmargarine    2-2,5
Schmalz    0,4                   Sesamöl            2,7
Margarine    0,5-1            Sojaöl                3,8
Olivenöl    0,7                   Safloröl             7,9
► Essen Sie regelmäßig rohen Knoblauch und rohe Zwiebeln. Schon 40 Gramm Knoblauch oder Zwiebeln pro Tag bewirken eine Verringerung der Gerinnungsaktivität des Blutes.
► Essen Sie regelmäßig rohe Äpfel. Das darin enthaltene Pektin senkt den Cholesterinspiegel.
► Vermeiden Sie cholesterinreiche Nahrungsmittel.
► Verwenden Sie kaltgepresste Öle.
► Achten Sie darauf, dass die Pflanzenöle und Pflanzenfette, die Sie verwenden, möglichst keine gehärteten Fette enthalten. Gehärtete Fette werden auch als hydrierte Fette bezeichnet.
► Verwenden Sie Margarine mit einem hohen Gehalt an Polyensäuren und Vitamin E statt Butter.
► Zum Kochen und als Salatdressing sind Öle mit hohem Polyensäuregehalt geeignet. Dazu gehören Distelöl (Safloröl), Maisöl und Sonnenblumenöl.
► Achten Sie auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin E. Es kann die Oxidation des bösen Cholesterins verhindern und so die Entwicklung der Arteriosklerose bremsen. Den höchsten Vitamin E-Gehalt hat Weizenkeimöl. Geben Sie täglich einen Esslöffel Weizenkeimöl z.B. in Salatsaucen oder Dips. Vitamin E geht allerdings beim Erhitzen verloren.
► Halten Sie sich ansonsten an die Regeln der Vollwerternährung.

Psychologische Tipps zum Abnehmen bei Gicht


► Essen Sie öfter pro Tag kleine Mahlzeiten. Damit werden insgesamt weniger Kalorien aufgenommen als durch lange Nahrungskarenz, da keine unkontrollierten Heißhungerattacken entstehen.
► Decken Sie den Tisch immer nur mit einer begrenzten Auswahl an Lebensmitteln: Dass Sättigungsimpulse vor allem bei reichhaltiger Nahrungsmittelauswahl leichter unterdrückt oder sogar nicht bemerkt werden, haben Sie sicherlich schon
einmal auf einem Fest mit einem leckeren, reichhaltigen Büffet an sich selbst feststellen können.
► Kontrollieren Sie Ihr Gewicht jede Woche. Übergewicht entsteht nicht von heute auf morgen, sondern über die Jahre sammelt sich Pfund für Pfund an. Durch regelmäßiges Wiegen und konsequentes Handeln können Sie einer Gewichtszunahme sofort entgegensteuern.
► Essen Sie konsequent keine Reste! Dieser Rat gilt besonders für den Koch der Familie.

Salzreduktion bei Gicht und Bluthochdruck

Wenn Sie außer an Gicht auch an Bluthochdruck leiden, können Sie die medikamentöse Therapie durch die richtige Ernährung unterstützen. Wenn Sie nicht schon ein Blutdruckmessgerät haben, kaufen Sie sich eines. Sie können damit z.B. überprüfen, ob Sie zu den Menschen gehören, bei denen der Blutdruck durch eine Verringerung der Salzzufuhr sinkt. Bei Hochdruckpatienten unterscheidet man Salzsensitive und solche, die auf eine verringerte Salzzufuhr nicht reagieren. Viele Hypertoniker reagieren auf eine verringerte Salzaufnahme, die in jedem Fall der Gesundheit förderlich ist. Falls Sie zu den salzsensitiven gehören, werden Sie innerhalb einer Woche salzarmer Ernährung bemerken, dass Ihr Blutdruck sinkt. Ohnehin wird bei der Vollwertkost im Vergleich zur normalen Ernährung weniger Salz aufgenommen.

Weitere nützliche Tipps

► Verzehren Sie keine Gemüsekonserven, da diese meist einen sehr hohen Salzgehalt aufweisen.
► Dasselbe gilt für Fertiggerichte oder Fertigsaucen.
► Ersetzen Sie Salz so weit wie möglich durch Kräuter und Gewürze.
► Brühwürfel enthalten viel Salz, weiteres Salzen ist daher unnötig.
► Versuchen Sie, Ihren Salzkonsum auf drei Gramm Kochsalz pro Tag zu beschränken. In Deutschland werden zur Zeit 13 bis 15 Gramm Kochsalz pro Tag verzehrt.
► Bevorzugen Sie natriumarme Kräuter- oder Würzsalze.
► Verstärken Sie den Geschmack mit Essig, Zitrone, Zwiebeln, Meerrettich und Gewürzen.
► Auch Gemüsesäfte sollten nicht gesalzen sein.
► Verzichten Sie auf besonders salzreiche Nahrungsmittel; dazu gehören Käsegebäck, Spekulatius, Cornflakes, Wurst und Fischwaren.
► Beschränken Sie Ihren Kaffeekonsum auf eine Tasse pro Tag.
► Essen Sie anstelle von fertigem Käse, der meistens auch noch stark gesalzen ist, selbst gemachte Quarkzubereitungen, die Sie mit Kräutern würzen.

Gicht Symptome, Ursachen und Behandlung

Starke Schmerzen,  hohes Fieber oder berührungsempfindliche Gelenke: Gicht Symptome sind äußerst unangenehm. Die Betroffenen werden von akuten Anfällen geplagt, die überraschend beginnen und besonders in Gelenken brennende Schmerzen auslösen. Besonders häufig ist das Grundgelenk der großen Zehe betroffen, sodass Gichtkranke während eines Anfalls nur unter starken Schmerzen oder gar nicht mehr laufen können. Zu den äußerlich erkennbaren Gicht Symptomen zählen erhitzte, angeschwollene und gerötete Gelenke. Wird die Krankheit zu spät erkannt oder unzureichend behandelt, entwickelt sich eine chronische Gicht. Diese zeichnet sich durch dauerhafte Schmerzen aus und führt mit der Zeit zu deformierten und eingeschränkt funktionierenden Gelenken. In schweren Fällen kann es auch zur Störung der Nierenfunktion und zu Nierenversagen kommen.

Ursachen
Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, an der Männer öfter als Frauen erkranken. Die meisten Patienten leiden an primärer Gicht, die meist erblich bedingt ist. Sie führt dazu, dass die Niere entweder zu wenig Harnsäure ausscheiden kann oder in seltenen Fällen im Körper zu viel Säure gebildet wird. Sekundäre Gicht ist eine Folge verschiedener Krankheiten wie Diabetes, Leukämie oder Nierenschwäche. Bei beiden Formen sammelt sich überschüssige Harnsäure im Blut an. Diese sorgt dafür, dass sich Harnsäurekristalle bilden und in Gelenken und Gewebe ablagern. So entwickeln sich mit der Zeit Entzündungen, die der Mensch durch Gicht Symptome wahrnimmt. Außerdem begünstigen Übergewicht und Ernährungsgewohnheiten die Krankheit. Das liegt daran, dass in Lebensmitteln Purin enthalten ist. Im Körper wird aus diesem natürlichen Stoff Harnsäure gebildet. Zu den purinreichen Lebensmitteln zählen Fleisch, Innereien und Alkohol.



Behandlungsmöglichkeiten
Schmerzhafte Gicht Symptome lassen sich mit ärztlicher Behandlung und einer Ernährungsumstellung lindern. Bei einem Gichtanfall sollte immer so schnell wie möglich ein Arzt aufgesucht werden. Die Behandlung ist in erster Linie darauf ausgelegt, den Harnsäurespiegel im Blut zu senken und die Gicht Symptome zu lindern. Zuerst behandelt der Arzt bei der initialen Therapie den akuten Anfall mit schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten. Des Weiteren sollen die betroffenen Gelenke ruhig gehalten und mit Umschlägen gekühlt werden. Der Patient soll außerdem viel nicht-alkoholische Flüssigkeit zu sich nehmen. Im zweiten Schritt wird die Krankheit mit einer Dauertherapie langfristig behandelt. Neben der medikamentösen Behandlung wird dabei unter ärztlicher Anleitung ein Ernährungsplan erstellt, der eine purinarme Ernährung, Alkoholverzicht und viel Trinken vorsieht. Auch wenn eine Heilung fast nie möglich ist, können die Beschwerden mit ärztlicher Hilfe und der richtigen Ernährung entscheidend gelindert werden.