Gesund abnehmen bei Gicht


Wenn Sie abnehmen wollen, leistet die bereits beschriebene Vollwertkost wertvolle Hilfe, da automatisch kalorienärmere Lebensmittel bevorzugt ausgewählt werden. Auf fette Bestandteile der Vollwertküche, wie Nussmus und Avocados, sollten Sie allerdings verzichten oder sie nur in sehr geringen Mengen aufnehmen. Hüten Sie sich vor allem vor Lebensmitteln, die versteckte Fette enthalten, wie Wurst, Käse, Brotaufstriche und Backwaren.

Die Negativliste
► Vermeiden Sie Raffinadezucker. Zum Süßen von Getränken und Speisen können Sie kalorienfreie Süßstoffe verwenden.
► Essen Sie keinen Käse und keine Wurst mit hohem Fettgehalt.
► Milch, Joghurt, Quark, Butter und alle sonstigen Milchprodukte mit hohem Fettgehalt sollten tabu sein.

► Blätterteig enthält sehr viel Fett und sollte daher nicht verwendet werden
► Verzichten Sie auf Mayonnaise.
► Nicht auf Ihren Tisch gehören Lebensmittel, die besonders wenig Sättigungssignale aussenden. Dazu gehören die Nährstoffkombinationen Fett/Zucker (z.B. in Kuchen und Backwaren, Schokolade oder Eiscreme) und Zucker/Alkohol (Liköre, Süßwein). Am besten verzichten Sie ganz auf Alkohol.

Die Positivliste
► Bevorzugen Sie Lebensmittel mit natürlicherweise niedrigem Fettgehalt, wie z.B. Obst und Gemüse.
► Verwenden Sie Lebensmittel, die viele Ballaststoffe enthalten, wie z.B. Vollkornreis und -nudeln, Hirse, Hafer- und Vollkornbrot. Ballaststoffreiche Nahrungsmittel liefern wenig Kalorien und enthalten zusätzlich Quellstoffe, wodurch viel Wasser gebunden wird. Bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr erhöht sich das Volumen des Speisebreis, die Entleerung des Magens wird verzögert, das Sättigungsgefühl hält länger an. Mit einer voluminösen Kost wird auf diese Weise schon bei nur kleinen Mengen an ausnutzbarer Energie eine anhaltende Sättigung erzielt. Außerdem wirken Ballaststoffe positiv auf die Darmperistaltik, d. h., der Speisebrei passiert den Darm schneller, der Stuhlgang wird erleichtert.
► Naschen Sie Obst oder Gemüse statt belegter Brote als Snack zwischendurch.
► Trinken Sie kalorienarme Getränke wie Mineralwässer, Kräuter oder Früchtetees und verdünnte Obst- und Gemüsesäfte. Zwei Liter pro Tag sind das Minimum, da beim Abnehmen viele Stoffe vom Körper ausgeschieden werden müssen. Genügend Flüssigkeit erleichtert diesen Spüleffekt. Zusätzlich erzielen Sie durch reichliches Trinken ein Sättigungsgefühl.
► Essen Sie vor den Hauptmahlzeiten einen Salat, um mit kalorienarmer Nahrung eine Vorsättigung zu erreichen. Sie brauchen dann weniger von den Hauptmahlzeiten.

► Die Entdeckung der Langsamkeit hilft Ihnen, weniger zu essen: Egal wie viele Kalorien Sie zu sich nehmen, erste Sättigungsimpulse werden frühestens 15 Minuten nach Beginn der Mahlzeit ausgesendet.
► Erlernen Sie fettarme Garmethoden mit Alufolie, speziell beschichteten Pfannen und Töpfen, Bratschläuchen, Mikrowelle etc.
► Brote können auch mit Bananen-, Gurken-, Radieschen-, Rettich-, Tomaten- oder Zwiebelscheiben belegt und mit Kräutersalz gewürzt werden. Es muss nicht immer Wurst und Käse oder Nussnougatcreme sein!
► Finden Sie heraus, welche sportliche Betätigung Ihnen Spaß macht. Allerdings wird es Ihnen kaum gelingen, allein mit körperlicher Bewe¬gung abzunehmen: Zum Abbau von nur einem Kilogramm Fettgewebe müssen 6000 bis 7000 Kilokalorien verbraucht werden. Bei einem einstündigen Spaziergang werden 120 Kilokalorien verbrannt, beim Schwimmen 450 und beim Joggen bis zu 600 Kilokalorien pro Stunde. In Kombination mit einer Ernährungsumstellung aber lenkt sportliche Bewegung vom Essen ab, und auch wegen des günstigen Einflusses von Sport auf das Herz-Kreislauf-System sollte man auf sportliche Aktivitäten nicht verzichten. Zudem verbrauchen Muskeln mehr Energie als Fett, so dass sich bei regelmäßig ausgeübtem Sport auch Ihr Grundumsatz erhöht.

Die Psyche in Form halten
Kaum ein Aspekt in unserem Leben ist so mit Emotionen behaftet wie das Essen. Mit Nahrungsaufnahme verbinden wir von Geburt an Gefühle wie Liebe und Geborgenheit. Unser Essverhalten wird nicht nur von Geschmack und Aussehen, sondern auch durch subtile Parameter wie Konsistenz und Schmelzverhalten der Lebensmittel bestimmt. Sowohl die Familie als auch die Gesellschaft oder Clique bestimmen, welche Nahrungsmittel ausgewählt werden. In Untersuchungen wurde z.B. festgestellt, dass beliebte TV-Vorabendserien das Essverhalten der Zuschauer beeinflussen. Rationalität spielt gerade beim Essen die geringste Rolle. Die meisten Menschen wissen zwar, welche Lebensmittel gesund sind, doch sie essen solche Lebensmittel nur, wenn diese mit positiven Beziehungspunkten verknüpft sind. Im Alter von drei Jahren sind die Grundlagen für das Essverhalten des weiteren Lebens bereits gelegt. Spätere Änderungen sind mühsam. Schon im frühen Kindesalter müsste also damit begonnen werden, eine übertrieben hohe Fettaufnahme zu vermeiden, erst dann würde später Fettgenuss nicht mehr als »Rückkehr in die Kindheit« empfunden und damit positiv emotional belegt.

Kindliche Bedürfnisse erkennen
Wird ein Kind oft mit Süßigkeiten belohnt oder getröstet, so kann es sein, dass sein Essverhalten als Erwachsener immer noch von diesen positiven Assoziationen mit Süßigkeiten geprägt wird. Es ist jedoch in jedem Alter möglich, falsche Gewohnheiten abzulegen und umzudenken; es fällt eben nur schwerer. Versuchen Sie es, auch zum Wohle Ihres Nachwuchses; denn Kinder, deren Eltern sich gesundheitsbewusst ernähren, greifen von selbst zu solchen Nahrungsmitteln, da diese mit »zu Hause« assoziiert werden.